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27 Januar 2008
Die Vista-Desiderata
So.
Die größten Hürden sind genommen.
Der Weg zu Windows Vista war verdammt steinig. Was für einen Anfänger wahrscheinlich ein Segen ist, war für mich zuweilen die Hölle. Das Problem: Vista denkt zuviel mit und will immer auf der sicheren Seite sein. Ein PC-Neuling stört und merkt es nicht, da er nicht mit festen Gewohnheiten und (sicherlich veralteten) Vorstellungen an die Sache herangeht. Im Gegenteil - er wird den Bedienungskomfort, die Übersichtlichkeit und die Sicherheit dieses Betriebssystemes in seiner beneidenswerten Unvoreingenommenheit sicherlich schätzen lernen.
Hier nun meine persönliche Vista-Desiderata als Leitfaden, insbesondere für eingefleischte XP-Experten:
- Versuche nicht, den persönlichen Ordner ("Eigene Dateien") auf ein anderes Laufwerk zu verschieben. Es gibt zwar dubiose Bedienungsanleitungen hierfür im Internet, aber irgendwann wirst Du den Auslieferungszustand wieder herstellen müssen.
- Habe Geduld. Es gibt sehr viel Neues zu lernen und man muss wirklich erst ein gewisses Gefühl dafür entwickeln, wie Vista "denkt".
- Fang gar nicht erst damit an, Dein neues Startmenü organisieren zu wollen. Lass es Vista machen - im übrigen nutzt man die alte Startleiste eh nicht mehr in gewohnter Art und Weise. Ich bin froh, dass ich mich von diesem, unter XP insbesondere bei einer Mehrbenutzerumgebung so aufwendigen Prozedur endlich verabschieden kann. Bye, bye Startmenü...
- Wenn immer möglich, benutze Vista-zertifizierte Software, bzw. solche Programme, die von vorneherein ohne Probleme laufen. Verschwende nicht zu viel Zeit damit, "alte Schinken" zu portieren sondern suche ggf. nach Software-Alternativen.
- Vista und Office 2007 sind ein nahezu perfektes Paar. Vista und z.B. Office 2000 sind nur sehr, sehr schwer aneinander zu gewöhnen, wenn man eine völlig kompromisslose Portierung erwartet. Abgesehen davon: Office 2007 ist so ungefähr das Beste und Angenehmste was Microsoft bis dato produziert hat. Ich behaupte, dass es derzeit auch nicht annähernd etwas so Überzeugendes auf dem Markt gibt.
- Ein ausgeklügeltes und sicheres Netzwerk aufzubauen fordert auch unter Vista viel Wissen, Erfahrung und sehr viel Geduld. Dies gilt umso mehr, wer einen Vista-PC mit einem XP-PC vernetzen will. Ein Beispiel gefällig? Es fängt schon bei der Druckereinrichtung an. Vista verlangt eigene Druckertreiber - eine Treiberübernahme via Netzwerk von XP sollte man tunlichst vermeiden. Jedem Betriebssystem seine eigenen Treiber!
- Aller Vista-Eigenwilligkeit zum Trotz: Vista sieht nicht nur gut aus, es macht auch Spaß und wer sein System einmal zufriedenstellend eingerichtet und optimiert hat (irgendwann wird alles gut!) wird sich zukünftig (hoffentlich! - aber ich bin da sehr zuversichtlich) ausschließlich auf die Arbeit und weniger auf das Betriebssystem konzentrieren müssenn
- Dateioperationen (kopieren, verschieben etc.) benötigen etwas länger als unter XP gewohnt. Allerdings verspricht der angekündigte Service-Pack 1 da eine wesentliche Steigerung. Mich persönlich hat es überhaupt nicht gestört.
- Benutze ohne zu zögern das neue Hilfe- und Supportsytem. Lesen hat noch niemanden dümmer gemacht und auch wenn "Bedienungsanleitungen" ungeliebte Zeitgenossen sind, so darf ihr Potential nicht unterschätzt werden. Viele Dinge hätten mir etliche Stunden Arbeit erspart, wenn ich - verdammt noch mal - etwas früher dort hineingeschaut hätte.
- Bedenke, dass ein Programm sich eben nicht gleich aufgehängt hat, wenn es "keine Rückmeldung" mehr gibt. Kurz zurücklehnen und warten und siehe da - Vista hat uns nicht vergessen.
- Last but not least: Sei bereit, alte Konventionen über Bord zu werfen und schimpfe nicht, wenn die Dinge nicht gleich beim ersten Versuch so laufen, wie Du es bisher gewohnt warst.